Gastkommentar: Co-Creation im Designprozess

Karierter Block auf dem eine beringte Hand mit Kugelschreiber Sketches zeichnet

Unter Co-Creation versteht man die frühe Einbindung des zukünftigen Kunden oder Nutzers bei der Entwicklung neuer Ideen, Konzepte oder Services

Dabei nehmen die Kunden aber nicht nur die Feedback-Rolle ein, sondern werden zentraler Bestandteil des Prozesses. Denn oft werden konkrete Benutzerbedürfnisse in Projekten zu spät, rudimentär oder mit falschen Methoden erfasst. Bei dem Co-Creation-Ansatz stehen die zukünftigen Kunden bzw. Anwender im Fokus des Designprozesses und liefern einen wesentlichen Beitrag für weitere Projektschritte. Insbesondere, wenn es sich um spezielle Zielgruppen handelt, kann die Co-Creation-Methode in kurzer Zeit zu relevanten Inputs und Ergebnissen kommen.

Speziell Co-Creation-Workshops haben sich hier als Erfolg versprechende Praxismethode erwiesen. In den meisten Fällen wird eine Gruppe aus acht bis zwölf Personen gebildet, die sich zu gleichen Teilen aus zukünftigen Kunden und dem Projektteam zusammensetzt. Hierbei ist besonders darauf zu achten, nicht Entscheider zu entsenden, sondern Projektmitglieder, die sich konkret mit der Umsetzung beschäftigen (beispielsweise User Interface Designer, Produkt- oder Servicemanager). In mehreren Kleingruppen werden dann Aufgaben mit konkreten Zielen vorgelegt und in diesen Teams ausgearbeitet. Externe und unabhängige Experten unterstützen durch Moderation oder als Inputgeber bei Design- und Servicefragen. Wichtig dabei ist, das Thema nicht auf einer theoretischen Ebene zu behandeln, sondern die Ideen und Vorstellungen direkt umzusetzen. In der Praxis werden oft Prototyping-Tools verwendet – somit kann der Moderator die Ideen direkt visualisieren und gleich in der Gruppe diskutieren.

Als Ergebnis schafft man meist innerhalb von ein bis zwei Arbeitstagen erste zentrale Bausteine und Modelle für das neue System. Aber nicht nur der Output ist wesentlich sondern auch die Kommunikation zwischen den zukünftigen Nutzern und den beteiligten Projektmitgliedern. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Beteiligten wichtige Informationen sammeln bzw. sich mit den Kundenbedürfnissen besser identifizieren und diese auch zielgerichtet umsetzen konnten. Co-Creation Workshops dienen als erste Quellen und der Ideenfindung – die Erstellung eines finalen Konzeptes sollte nicht primäres Ziel sein. Die Einbindung der Benutzer jedoch sollte im Verlauf des Projektes durch mehrere Evaluationsschritte kontinuierlich erfolgen.

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